German Veterinary Acupuncture Society e.V. (GerVAS)

Informationen für Tierbesitzer

Was ist Akupunktur, wer hat’s erfunden und wie funktioniert’s?

Es ist uns ein besonderes Anliegen, wenn schon nicht unseren Patienten, dann aber wenigstens deren Besitzern eine Erklärung zu geben, wie die Akupunktur funktioniert und welche enormen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten sich hieraus ergeben. Selbst bei herkömmlich nicht therapierbaren Krankheiten können sich durch Akupunktur Behandlungserfolge einstellen.

Was geht mit Akupunktur?

Akupunktur hilft nicht nur bei Rückenbeschwerden und Lahmheiten. Akupunktur kann vielmehr in allen Bereichen der Medizin eingesetzt werden, z.B. bei Augen- und Herzerkrankungen, in der Chirurgie zur Verbesserung der Wund- und Knochenheilung, in der Gynäkologie oder bei Allergien. Die Akupunktur ist dennoch weder eine Wunderbehandlung noch ein Allheilmittel. Sie ist jedoch eine vielseitig einsetzbare, hochwirksame Heilmethode, wenn sie fachlich kompetent durchgeführt wird.

Wer ist kompetent?

Die GerVAS bildet nur Tierärzte aus, die durch ihr jahrelanges Studium solide Kenntnisse in der Tiermedizin besitzen und dies durch ihre Approbation als Tierarzt nachweisen können. Die GerVAS-Ausbildung erfolgt auf internationalem Niveau, anerkannten internationale Referenten lehren nach den Vorgaben der IVAS (International Veterinary Acupuncture Society). Nach einer strengen Prüfung kann der Tierarzt dann das einzige international zugelassene Zertifikat erhalten: Certified Veterinary Acupuncturist.

Akupunktur ist preiswert

Die Akupunktur stellt sich als eine zwar nicht billige, aber trotzdem absolut preiswerte Behandlungsmöglichkeit dar. Er recht, wenn man bedenkt, welche wichtigen Zusatz-Informationen man aus der Akupunkturdiagnostik erhält. Und wenn man berücksichtigt, dass bei der Akupunkturbehandlung nicht das einzelne Symptom behandelt wird, sondern die Gesundheit des gesamten Organismus gestärkt wird.

Wie verträglich ist Akupunktur?

Eine Akupunkturbehandlung ist für die Tiere stressfrei und absolut ohne Nebenwirkungen. Die Tiere genießen in der Regel die Behandlung und entspannen sich sichtlich. Verletzungen durch die Akupunktur sind praktisch ausgeschlossen. Bei ganz empfindlichen Artgenossen kann man statt der Nadeln auf Laserakupunktur zurückgreifen. Hierbei werden die Akupunkturpunkte völlig schmerzfrei und ohne Berührung stimmuliert. Eine Akupunkturbehandlung ist frei von „Rückständen“ und fällt nicht unter Doping. Der Einsatz behandelter Tiere im Sport ist also nicht beeinträchtigt.

Was ist anders als in der “normalen” Medizin?

Die Akupunktur ist eine im wahrsten Sinne des Wortes ganzheitliche Behandlungsmethode, bei der es nicht darum geht, ein Symptom „wegzubekommen“. Der Patient wird als Ganzes – natürlich inklusive des aktuellen Symptoms – gesehen, und es geht darum, die Ursache des Symptoms beseitigen. So stehen nie nur allein die aktuellen Beschwerden im Mittelpunkt der Behandlung. Wenn man sich einmal eine akute Verstauchung im Sprunggelenk bei einem Patienten vorstellt, dann stehen sicherlich die starken Schmerzen dieses Gelenkes zunächst im Vordergrund. Bei einem Unfall, der zu einer solchen Distorsion führt, kann man sich sehr leicht vorstellen, dass nicht nur das Sprunggelenk alleine „etwas abbekommen“ hat. Meist findet man weitere beteiligte Gelenke, z.B. das Hüftgelenk oder Wirbel des Rückens, die ebenfalls durch den Unfall gestaucht wurden.

War es reiner Zufall, dass bei diesem Patienten speziell dieses Wirbelsegment geschädigt wurde und nicht das Nachbarsegment? Fast immer wird das schwächste Glied der Wirbelsäule nachgeben. Und hier haben wir auch schon den Zusammenhang mit Organschwächen: Die vegetative Steuerung der Organfunktionen erfolgt über Nerven, die sich aus den zugehörigen Wirbelsäulensegmenten zusammensetzen. Ist ein Organ geschwächt, schwächt es automatisch auch das dazugehörige Wirbelsegment. Es kann kein Zufall sein, dass man bei rund 80% der Patienten Energieschwächen im Nieren- und Lebersegment findet. Denn das die Organe, die durch unsere heutige Umweltbelastung permanent unter Druck stehen. Der Nierenfunktionskreis muss außerdem noch psychische Belastungen und Stress ausgleichen. Es genügt also nicht, nur das aktuelle Symptom zu behandeln und den Rest des Patienten außer Acht zu lassen. Aus diesem Fehler können sich auf längere Sicht chronische Krankheiten entwickeln. Über die Akupunktur kann kann man chronische Erkrankungen nicht nur vorbeugen, sondern sie auch behandeln.

Welche Erkrankungen lassen sich mit Akupunktur bei unseren Haustieren behandeln?

Da es sich bei der Akupunktur um eine Regulationstherapie handelt, lassen sich prinzipiell alle Erkrankungen behandeln, die noch einer Regulation zugänglich sind. Also Krankheiten, bei denen noch keine irreparablen Schäden aufgetreten sind und sich die Organfunktionen durch Stimulation wieder in Gang setzen lassen. Dieses ist bei einer weitaus größeren Zahl von Erkrankungen der Fall, als man meinen mag. So wird die Akupunktur vor allem bei chronischen Krankheiten erfolgreich eingesetzt, bei denen dauerhafte Fehlregulationen oft zu extremen Beschwerden führen können. Hierzu zählen insbesondere allergische und rheumatische Erkrankungen.

Um die Wirkung der Akupunktur verstehen zu können, muss man wissen, dass gerade bei allergischen und rheumatischen Erkrankungen ein wesentlicher Unterschied zur konventionellen Medizin der ist, dass man nicht nach dem Allergen, also dem Stoff fahndet, der die Allergie auslöst (z.B. Hausstaubmilben, Pilzsporen usw. usw. usw.), sondern die Ursache dafür sucht, warum der Patient auf diese ja sonst nicht krankmachenden Stoffe so absonderlich, nämlich allergisch reagiert.

Wenn Sie wissen wollen, ob Sie auch die Krankheit Ihres Tieres mit Akupunktur behandeln lassen können, fragen Sie Ihren Akupunktur-Tierarzt.